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Die Wanderer-Werke – VEB Industriewerke
Das Ende des 2. Weltkriegs war zugleich das Ende der gesamten Produktion in den Wanderer-Werken. Glücklicherweise wurde der große Gebäudekomplex von einer größeren Zerstörung verschont.
Nach dem Krieg kam es am 30. Juni 1946 zu dem von der sowjetischen Besatzungsmacht wohlwollend geduldeten Volksentscheid über die Enteignung von Kriegs- und Naziverbrechern. Aufgrund dieses Volksentscheids wurden auch die Wanderer-Werke enteignet, bis 1948 teilweise demontiert und als Reparations-leistungen in die Sowjetunion verbracht.
Anschließend wurden die Werke zerschlagen und als Volkseigene Betriebe (VEB) neu geordnet:
• Das Autowerk in Siegmar wurde dem Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) zugeordnet und ging später in den VEB Barkas-Werken auf (heute VW-Motorenwerk Chemnitz).
• Der Werkzeugmaschinenbereich wurde zunächst als VEB Wanderer-Fräsmaschinenbau weitergeführt, 1951 in VEB Fritz-Heckert-Werk umbenannt und später zum Stammbetrieb des VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz-Heckert“ (heute Starrag Group).
• Die wechselvollste Geschichte hatte der Büromaschinenbetrieb in Schönau: Er wandelte zunächst zum VEB Wanderer-Continental Büromaschinenwerk unter dem Dach der VVB Mechanik. 1953 wurde er mit der ehemaligen Astrawerke AG zum VEB Büromaschinen Chemnitz fusioniert. Zwei Jahre später aber schon wieder als VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt ausgegliedert und mit der Produktion von Flugzeugmotoren beauftragt. Nach dem plötzlichen Ende des DDR-eigenen Flugzeugbaus 1961 fertigte man im Industriewerk Hydraulikpumpen und Motoren für die Fahrzeugindustrie.
Zu dieser Zeit, Anfang der 1950er Jahre, versuchten auch Funkamateure in Chemnitz einen Neustart.
Im nächsten Kapitel:
Amateurfunkstationen in Chemnitz/Karl-Marx-Stadt