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Amateurfunk aus Leidenschaft

Das Präfix "K"

Wie  bereits dargestellt, war es den deutschen Funkamateuren bis auf wenige Ausnahmen, lange Zeit nicht möglich, ein privates Rufzeichen von der Deutschen Reichspost zu erhalten. Hintergrund war das Festhalten des Nachrichten-Monopols des Staates, was man durch den privaten Austausch von drahtlosen Nachrichten gefährdet sah.

Es gab lediglich ca. 100 offizielle "Versuchsfunkstationen".  Ab den frühen 20er-Jahren benutzten diese Stationen Rufzeichen mit dem Präfix  „K“. Lange Zeit wurde gerätselt, woher dieser Landeskenner stammt“? Wieso also dies „K“?

Hier half mir u.a. Hans Schwarz, DK5JI, das Rätsel zu lösen. Obwohl die Zeit vor 1945 nicht unmittelbar zu seinen Schwerpunkten gehört, hatte er schon in kurzer Zeit eine Antwort.

Hier Auszüge aus seinen Informationen:

Ein Dokument der FCC besagt, dass ab 13. August 1912 (nach der International Radio Convention London 1912) für Deutschland folgende Zuweisungen galten: 

A, D, KAA-KCZ. Von 1915 bis zum Versailler Vertrag 1919 kam noch TNA-TZZ hinzu.

Die Vorschläge bezogen sich aber stets ausdrücklich auf alle Funkstellen außer Amateurfunkstellen. Man erachtete es als nicht notwendig, Amateurfunkrufzeichen in die offiziellen Regelungen einzubeziehen. Dies erklärt auch, weshalb zunächst jedes Land seine eigenen Rufzeichenformate bei Amateurfunkstationen hatte. 

Dies änderte sich erst mit der International Radiotelegraph Conference (Washington, 1927), auf der beschlossen wurde, dass alle "privaten Versuchsfunkstationen", also auch Amateurfunkstationen, ein Rufzeichen bestehend aus einem Landeskenner, einer einzelnen Ziffer und einer Kombination aus nicht mehr als drei Buchstaben erhalten sollten. Erst zu diesem Zeitpunkt werden Amateurfunkrufzeichen im internationalen Fernmeldebereich relevant.


Schon vor der Gründung eines DASD waren frei erfundene unlis-Rufzeichen nach dem Muster ab 1926 > K4XX, ab 1927-1928 > EK4XX und später ab 1929 > D4XX mit zwei folgenden Buchstaben (hier als Dummy XX) in der Luft ohne, dass man wissen konnte, „wer war wer“. 

Ab 1926 wurde versucht, durch den ersten Buchstaben nach der Zahl, auf den ungefähren Standort hinzuweisen. Es war aber eine freiwillige Zuordnung, von vielen nicht beachtet. Auch in und nach 1926 wurden noch die alten Rufzeichen benutzt.

Sehr beschränkt und nur in Ausnahmefällen wurden Lizenzen mit drei Buchstaben hinter der Ziffer aus dem Bereich K4AAA bis K4AYE an sogenannte „Versuchsstationen“, ausgewählte verdienstvolle Privatpersonen oder Forschungseinrichtungen, verteilt. Dazu zählte die Funkvereinigung Halle mit Sendeleiter Max Drechsler.

1926/1927 wird die neue Rufzeichenkennung der IARU wird beschlossen. Dem bisherigen deutschen Präfix wird ein "E" (wie Europa) vorangestellt.  Dazu mehr auf der Seite "Das Präfix "EK".

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