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Amateurfunk aus Leidenschaft

Der "Meisen-Knödel"

Viele Jahre sind wir zum Wintersport nach Reutte in Tirol gefahren. Eine super-Unterkunft, ausgezeichnete Verpflegung und wunderschöne Skipisten fast vor der Haustür. Während dann bei vielen anderen Ski-Touristen das Apres-Ski nach einem erlebnisreichen Ski.Tag folgte, war es bei mir natürlich der Amateurfunk. Meine portabel-Station (s.auch https://dm6wan.de/media/files/amateurfunk-im-urlaub-1-.pdf) gehörte da immer zum Reisegepäck. Optimal war der am Zimmer befindliche Balkon, wo schon mit gewohnter Routine mein 10 m-Glasfiber-Teleskopmast  aufgebaut und daran ein ca. 13 m langer endgespeister Langdraht zu meinem Transceiver TS480 führte.

Diese Anordnung wird u.a. auch als „Angel“ bezeichnet. Um den Langdraht etwas Stabilität zu geben, befestigte ich am Ende einen Stein mit einem Loch  (auch "Hühner-Gott" genannt ), im oberen Bild am unterem Bildrand rot umrahmt. Die Rapporte für die Konstruktion waren in der Regel gut. Abgesehen vom bezaubernden Blick auf die Berge konnten so zahlreiche QSO´s gefahren werden.


Zu einem schönen Urlaub gehören natürlich auch neben einer gute Verpflegung ebenso angenehme Gespräche mit den Tischnachbarn. 2019 hatten wir eine sehr sympatische Familie aus der Schweiz am Tisch und es stellte sich heraus, dass sie im Hotel unter uns wohnten. Am zweiten Tag offenbarte mir dann die Dame ein großes Kompliment für meine Tierliebe.

Etwas verwundert schaute ich sie an, dann erklärte sie mir im schönsten schweizer-deutsch, dass sie es ganz toll findet, wenn jemand in den Urlaub eine lange Stange für einen Meisen-Knödel mitnimmt, um etwas für die armen Tiere im Winter zu tun. Ich schaute sie zunächst etwas fragend an, dann konnte ich mich vor Lachen kaum halten, worauf mich das Ehepaar erschrocken ansah. Als ich dann das Rätsel um den vermutlichen „Meisen-Knödel“, also den Stein am Ende der Antenne, lüftete, mussten wir alle am Tisch herzhaft lachen.

Natürlich lud ich sie zu einem Besuch meines Urlaubs-Shacks ein – inklusive der Funktion dieser „Meisen-Knödel-Antenne“ und den damit getätigten weltweiten Amateurfunk-Verbindungen, waren alle Unklarheiten beseitigt und ich denke jedes Jahr beim Aufbau der Antenne an diese lustige Begebenheit.