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Amateurfunk aus Leidenschaft

Großhandel nach 1945

 An einen strukturierten Handel bzw. Großhandel war natürlich in diesen Zeiten direkt nach dem Krieg nicht zu denken,

Der Großhandel im damaligen umbenannten Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) entwickelte sich während der DDR-Zeit im Rahmen der zentralisierten sozialistischen Planwirtschaft.  Ein bedeutender Schritt war die Gründung der Deutschen Handelszentralen (DHZ) im Jahr 1949, die den sozialistischen Großhandel in der DDR etablierten.

1954 wurden die DHZ, die für den Großhandel mit Konsumgütern zuständig waren, dem Ministerium für Handel und Versorgung unterstellt und in Großhandelsgesellschaften umgewandelt.   Diese spezialisierten sich auf verschiedene Warengruppen wie Textilwaren, Kurzwaren, Haushaltswaren und andere.  In Karl-Marx-Stadt existierte beispielsweise die GHG Industriewaren und täglicher Bedarf.

 

Daneben aber auch das Zentrale Warenkontor für Textil- und Kurzwaren und der VEB Großhandel Obst, Gemüse, Speisekartoffeln (OGS) usw. 

Diese Strukturen ermöglichten eine zentralisierte Steuerung und Verteilung von Waren, um die Versorgung der Bevölkerung und der Industrie gemäß den Planvorgaben zu gewährleisten.   Der Großhandel spielte somit eine entscheidende Rolle in der sozialistischen Wirtschaft von Karl-Marx-Stadt, indem er die Brücke zwischen Produktion und Einzelhandel bildete.

Das Objekt auf der Altchemnitzer Straße 52/54 hatte dabei im „VEB Großhandel Waren täglicher Bedarf“ – später Kombinat WtB „Waren täglicher Bedarf“ – eine besondere Aufgabe. Es war das sogenannte „Selbst-Abhole-Lager Karl-Marx-Stadt“ (SAK).

Zielgruppe waren Großverbraucher wie Betriebskantinen, Gaststätten, Wiederverkäufer  usw. Praktisch sah das so aus, dass auf den Etagen große Mengen z.B. von Reis, Mehl, Erbsen Zucker… als Sackware gelagerte war und selbst abgeholt werden musste.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Rückbenennung von Karl-Marx-Stadt in Chemnitz im Jahr 1990 wurden diese staatlichen Handelsstrukturen aufgelöst oder privatisiert, was zu einer grundlegenden Umgestaltung des Großhandels in der Region führte.

Das war die große Stunde der Treuhandanstalt. Auch das Kombinat WtB wurde nun zu einer GmbH umgewandelt. Die Umstellung von Plan- auf Marktwirtschaft war bei der Vielzahl von Außenstellen  keine leichte Aufgabe.

Neben den gesetzlich geregelten Rückübertragungen, die relativ problemlos abgewickelt wurden,  war es natürlich auch zahlreiche "Glücksritter", die ein schnelles "Schnäppchen" machen wollten.

Wie es weiterging im nächsten Kapitel 
"Das Objekt Altchemnitzer Straße 52/54  nach 1990"


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