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Amateurfunk aus Leidenschaft

Die DE-Nummern

In Deutschland war, abgesehen von wenigen Ausnahmen, eine offizielle Sendetätigkeit für Funkamateure lange Zeit untersagt. Man funkte trotzdem – eben unlis! Aber man wollte nun auch die Funkverbindungen mit einer QSL-Karte bestätigt bekommen. Wie sollte das funktionieren? Auf der einen Seite „gesetzwidrig“ unlizenziert und auf der anderen Seite ein „offizielle“ QSL-Karte?

Im Juli 1925 wurde der Deutsche Funktechnische Verband (DFTV) gegründet. Ein Schritt um alle Kurzwellen-Interessierten erst einmal zu erfassen, war deshalb die Schaffung einer Organisationsstruktur im Rahmen des DFTV. Da es eben keine offiziellen Sende-Rufzeichen und damit Rufzeichenlisten für Funkamateure (mit Ausnahme der  wenigen Versuchsfunklizenzen) gab, entschloss man sich zu einer weitsichtigen Entscheidung:

Man vergab ab 1925 bereits vor Gründung des DASD sogenannte DE-Nummern, also Kurzwellen-Hörer-Nummern. Das „Hören“ der Amateurfunk-Signale war ja nicht verboten. Federführend war Rolf Formis, nach einem Zerwürfnis im DFTV kurzzeitig auch Oswald Kruschwitz, Mitglied der Funkvereinigung Halle. Die „Hörer-Nummer“, bestehend aus „DE“ und einer vierstelligen fortlaufenden Zahl, wurde zunächst lediglich auf Antrag vergeben. 

Quelle:„Der Deutsche Rundfunk“ aus dem Jahr 1927 – bereitgestellt von DJ1GE Gerd Hoyer


Dieses Verzeichnis, mit den Anschriften und - ausschließlich intern - allen verwendeten „unlis“-, später auch offiziellen Rufzeichen, war die Lösung. Somit konnten QSL-Karten vermittelt werden und nur so war es möglich, eben auch für unlis-Funkamateure eine QSL-Vermittlung aufzubauen.

Anzumerken ist, dass die DE-Nummer “lebenslang” an eine Person vergeben wurde. Es war praktisch die „Personal-Nummer“ der deutschen Funkamateure.

Am Beispiel des in Chemnitz geborenen Max Drechsler, der bereits 1925 mit der niedrigen zweistelligen Nummer DE 0049 aufgenommen wurde, findet man diese Nummer auch 1943/1944 auf dem Mitgliedsausweis des DASD wieder. 

Quelle: Archiv TU Chemnitz

Unabhängig von allen früher oder später zugeteilten Sendelizenzen, galt die DE- Nummer im DASD praktisch als Mitgliedsnummer bis 1945 und wurde nach dem Krieg bis zur Gründung des DARC weiterverwendet.

Hier ein Beispiel von Fritz Wirth, DE 1153 bzw. D4LQH, D4BUM bzw. DL8OB, vom 05.10.1947

Quelle: Dokumentennachlass Fritz Wirth

Auf der Seite "Die digitale DE-Liste" wird auf eine überarbeitete Übersicht und Zusammenstellung relevanter Informationen verwiesen.

Natürlich war es den Funkamateuren wichtigstes Ziel, selbst mit einem persönlichen Rufzeichen zu arbeiten. International war das üblich - nicht so in Deutschland. Informationen dazu auf der Seite 

Das Präfix "K"

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