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Amateurfunk aus Leidenschaft

PÖGE 
 Der Niedergang eines Großkonzerns

Es war der 24. Oktober 1929. Der Tag ging später als Wendepunkt der jungen Weimarer Republik in die Geschichtsbücher ein. An der New Yorker Börse rutschten die Aktienkurse immer weiter ab und bei den Aktienhändlern brach Panik aus. Der Börsenkrach des „Black Thursday“, der in Deutschland erst am „Schwarzen Freitag“ ankam, markierte den Ausgangspunkt für eine Krise, die die gesamte Weltwirtschaft erfasste. Die Industrieproduktion brach ein. Kleine und mittlere Unternehmen mussten Konkurs anmelden. 

Auch die Pöge AG geriet dadurch in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde zunächst von der AEG als Hauptaktionär „aufgefangen“. Die Hauptversammlung der AEG entschied am 14.Juni 1929 einen Fusionsvertrag der "Pöge Elektricitäts-Aktiengesellschaft", wonach das Unternehmen unter Ausschluss der Liquidation als Ganzes mit Wirkung ab 1. Juli 1929 von der „Sachsenwerke AG" übernommen wurde. Die Sachsenwerke, unter Einfluss des Großaktionärs AEG, waren damals ebenfalls stark in der Branche vertreten und zeitweise wirtschaftlicher Konkurrent von Pöge. Am Standort an der Chemnitzer Dorfstraße 52 wurde die Produktion eingestellt. Die gesamten Werksanlagen wurden an die "Nationale Automobilgesellschaft-AG Abteilung Presto Chemnitz“ (NAG) vermietet. 1935 verkaufte die NAG die Werksanlagen für 2.450.000 RM an die aufstrebende „Auto Union AG“. Anfang der 1940er Jahre wurden große Teile der Industrie auf Kriegswirtschaft und damit auf Rüstungsproduktion umgestellt. So wurden hier Wehrmachts-Spezialfahrzeuge, Panzermotoren und Flugzeugtriebwerke produziert. Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde Chemnitz 1945 stark zerstört. Auch die Produktionsanlagen am Standort Dorfstraße 52 (heute Paul-Gruner-Straße) waren davon betroffen. Die noch verbliebenen Maschinen und Anlagen wurden, durch die von der sowjetische Militäradministration angeordneten Reparationen, demontiert.

Damit endete die Geschichte dieses einstmals großen Chemnitzer Unternehmens. Heute erinnert nur noch ein Straßenschild und eine verlassene Gewerbe-Immobile an dieses Stück Industriegeschichte unserer Stadt.

Zur Firma Pöge gibt es aus zeitgeschichtlichen Gründen direkt keinen Bezug zum Amateurfunk.  Auf den nächsten Seiten wird versucht, doch einer interessanten Spur zu folgen.

Im nächsten Kapitel:

Willy Pöge – der Sportsmann

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