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Amateurfunk aus Leidenschaft

Zeitraum von 1894 bis 1898

Zunächst Informationen zu Willy Pöge, vollständiger Name:
Friedrich Elias Willibald Pöge. 


Willy Pöge wurde  am 2. Dezember 1869 in Kappel bei Chemnitz geboren. Er besuchte in Chemnitz das Real-Gymnasium auf der Reitbahnstraße.

Quelle: Schulgeschichte – Georgius-Agricola-Gymnasium Chemnitz

Danach begann er 1887 eine Ausbildung an der Königlichen Gewerbeschule Chemnitz.

Zu diesen Eintragungen ein paar Details vom Leiter des Universitätsarchivs, Stephan Luther, der auch dieses Dokument zur Verfügung stellte.

Danach absolvierte Willy Pöge von 1887 bis 1890 insgesamt sechs, anstelle der sonst üblichen sieben Semester. Der Hintergrund dafür ist unbekannt. Deshalb erhielt er lediglich einen Abgangsschein anstelle des Absolutorialzeugnis.

Auf die Frage, warum er in den unterschiedlichen Quellen nicht als „Ingenieur“ bezeichnet wird (bis auf eine Ausnahme bei der Verlobungsanzeige s.u.), erfuhr ich, dass dieser Titel in Deutschland zur damaligen Zeit nicht geschützt war und so auch nach diesem Studium an dieser Bildungsstätte nicht vergeben wurde.

Interessant auch die in dieser Zeit stattgefundene Entwicklung der Bildungsstätte in Chemnitz. Die vier Schulen, die Höhere Gewerbeschule, die Baugewerkschule, die Werkmeisterschule und Gewerbezeichenschule, wurden ab 1878 unter dem Namen "Technische Staatslehranstalten" vereinigt. Ab 1892 wurde auch die aufstrebende Elektrotechnik über eine eigene Abteilung institutionalisiert. https://www.tu-chemnitz.de/tu/geschichte/reform.php

Nach dem Studium musste Willy Pöge seinen Militärdienst ableisten. In Dresden lernte er als Leutnant des 1. Königlichen Sächsischen Feld-Artillerie-Regimentes Frau Elly Löhnert kennen. Die Verlobung wurde zu Ostern 1894 angezeigt. 

Quelle: Chemnitz-gestern-heute

Im Mai 1895 ehelichte er sie in Chemnitz. Sein Wohnsitz in Chemnitz war in der Kaiserstraße 52.

Dazwischen kam aber im Dezember 1894 die Todesnachricht des Vaters  und damit auch die Sorge um das Unternehmen.

Zusammen mit dem Ingenieur Heinrich Goetz wurde das Unternehmen weitergeführt. Willy Pöge war, im Gegensatz zu seinem Vater mehr ein Wirtschaftler und Unternehmer. Goetz übernahm bereits nach dem Ausscheiden von Emil Fischinger die technische Leitung der Firma. 

Man orientierte sich an die neuen Bedingungen und Herausforderungen des Marktes. Dafür waren Investitionen und natürlich das dafür erforderlich Kapital notwendig. 1896 wurde das Unternehmen zur Aktien­gesellschaft umgewandelt und firmierte als 

„Elektricitäts-Aktiengesellschaft vormals Hermann Pöge“.

Die Aufnahme des väterlichen Namens in die Firmierung werte ich als großen Respekt vor den Leistungen des Vaters.

Bildquelle: Andreas Hütter, CHEMNITZ-GESTERN-HEUTE

In der Elektrotechnischen Rundschau vom 15.Juni 1898 wurde dazu dieses Information veröffentlicht